Ein SG`ler und ein TTG`ler on Tour in Germany
Vom Winde verweht
oder Deutschland mit
dem Drahtesel entdecken
Teil 11: Mindelheim bis Friedrichshafen
Ab in den Süden, hieß es bei der 11. Tour de Deutschland im Spät-
sommer 2017, die vom Oberschwäbischen* Mindelheim* entlang der
Schwäbischen Barockstraße* bis nach Friedrichshafen* am Bodensee*
führen sollte.
Nach einer guten und intensiven Vorbereitung mit vielen geradelten Kilometern,
unter anderem auch in Kroatien*, startete ich zu einem erneuten Solo-Ritt,
da
mein Kumpel Ene wieder zeitlich passen musste.
Mit dem IC* und der Regionalbahn* ging es ohne Probleme schnell dem
Zielort Mindelheim* entgegen, ehe ich kurz vor dem Ausstieg noch einen
Toilettengang absolvierte und dabei meinen Bauchbeutel mit Handy und
verschiedenen Schlüsseln dort liegen ließ.
Dieses Missgeschick, oder sollte ich es lieber als Dummheit bezeichnen,
bemerkte ich natürlich erst, als der Zug schon aus dem Bahnhof gefahren
war. Jetzt war guter Rat teuer, denn wie sollte ich denn jemand über meine
Notlage informieren.
Keine Telefonzelle weit und breit und mein Handy schon fast in Augsburg*,
da merkte ich sofort, wie abhängig der Mensch in der heutigen Zeit vom
Handy ist. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu meinem Hotel zu fahren
und von dort aus den Bahnhof in Augsburg*
anzurufen, daheim Bescheid zu
geben und dann abzuwarten.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Anruf meiner Gattin kam, die über
Umwege von meinem Kumpel Zeebi den Fundort meiner Sachen gesagt
bekommen hatte. Ich hatte Glück im Unglück, denn eine Dame hatte sich
bei Zeebi gemeldet, der natürlich täglich in meiner Anrufliste stand und ihm
mitgeteilt, dass sie die Sachen beim Fundbüro im Bahnhof Augsburg ab-
gegeben hatte.
Mir fiel ein großer Stein vom Herzen und ich schickte der Dame, die sich
nicht outen wollte, zumindest gedanklich viele Danksagungen. Natürlich
musste ich jetzt kurzfristig umplanen, aber das sollte kein Problem sein,
denn die Touren wurden von mir schon vorher zeitlich großzügig angelegt.
Am nächsten Morgen ließ ich mein Rad mitsamt dem Gepäck im Hotel
stehen und fuhr mit der ersten Bahn nach Augsburg*. Dort musste ich
zuerst einmal das Fundbüro* suchen, denn der Bahnhof glich einer
riesigen Baustelle. Nach der Identifikation meiner Sachen und einer
Gebühr von 5,-- EUR war alles wieder im Lot und jetzt sollte einem
normalen Ablauf der Tour nichts mehr im Wege stehen.
Also nichts wie zurück nach Mindelheim und so um die Mittagszeit
stieg ich endlich in den Sattel. Die nächste Panne sollte aber nicht
lange auf sich warten lassen, aber dieses Mal war es nicht mein
Verschulden, passte aber zu dem bisherigen Verlauf der Tour.
Nach wenigen Kilometern riss mir der Schaltzug* und ich war fortan
gezwungen auf dem kleinsten Blatt* zu fahren. Es hätte noch schlimmer
kommen können, zum Glück war das Geläuf wellig und die Anstiege
waren gut zu meistern. Bei den Abfahrten ließ ich das Rad einfach
rollen und die rund 16 kg Gepäck gaben mir ordentlichen Schub von
hinten.
Die erste nennenswerte Station, Ottobeuren im Unterallgäu*, mit seiner
Benediktinerabtei*, die 2014 ihr 1250-jähriges Bestehen
feierte, fuhr ich
dann nach 29,67 KM an.
Bis zum Tagesziel in Bad Grönenbach*, dass ich nach 44,94 KM
erreichte, passierte nichts mehr erwähnenswertes und das war
gut so, denn aufregend waren die zwei Tage schon genug gewesen.
Die Reise führte mich am folgenden Tag von Bad Grönenbach weiter
entlang der Barockstraße*, vorbei an schön angelegten Gärten bei
KM 34,10 durch Bad Wurzach* und zum Mittagessen bei KM
47,79
nach Bad Waldsee*.
Das Wetter war mir auch heute wieder wohlgesonnen und die Tages-
etappe endete bei KM 81,23 in Bad Saulgau*.
Am letzten Tag erwartete mich dann strahlender Sonnenschein und
führte mich vorbei an Obstgärten, die Vorboten des Bodensees waren.
Auch ein Zeppelin* kreuzte meinen Weg
und wies mich auf das gleichnamige Museum im nahen Friedrichshafen*
hin. Nach KM 52,54 hatte ich mein Ziel am Bodensee erreicht.
Da ich noch genügend Zeit hatte, verbrachte ich noch gut zwei Stunden
im nahe gelegenen Seemoos*,
direkt an einem kleinen Kiesstrand zum
Chillen, ehe ich die Fahrt zum Bahnhof antrat. Die Rückfahrt verlief un-
problematisch, außer dass der Weinheimer Bahnhof* noch immer nicht
über einen Fahrstuhl verfügte und ich mein Rad mitsamt Gepäck noch-
mals hoch und runter schleppen musste.
Wolfgang wieder ohne Alex
Tourdaten 1. Tag:
KM: 44,94
Fahrzeit netto: 02.58.28 Std.
Durchschnitt: 15,11 km
Max. Geschwindigkeit: 59,16 km
Höhenmeter: 436
Tourdaten 2. Tag:
KM: 81,23
Fahrzeit netto: 05.27.10 Std.
Durchschnitt: 14,89 km
Max. Geschwindigkeit: 54,26 km
Höhenmeter: 689
Tourdaten 3. Tag:
KM: 52,54
Fahrzeit netto: 03.12.26 Std.
Durchschnitt: 16,38 km
Max. Geschwindigkeit: 47,80 km
Höhenmeter: 319
Gesamt-KM: 178,71
Fahrzeit netto: 11.38.04 Std.
Durchschnitt: 15,46 km
Gesamt-Höhenmeter: 1.444
Bericht: Wolfgang Blümle
Ein SG 03'ler und ein TTG'ler on Tour in Deutschland
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Teil 10: Marburg bis Birkenau:
Unter dem Motto: „Öfter mal was Neues“, verlief die 10. Auflage der Tour de Deutschland im August 2016.
Für die Jubiläumstour fielen gerade mal zwei Tage ab und da es dieses Jahr wieder mit dem Alex nicht klappte, wurde das nächste Radl-Abenteuer einfach nahtlos an den Familienurlaub angehängt. Eigentlich sollte ja die Reise von Warburg/Westfalen bis Marburg gehen, aber der Terminkalender ließ nur die zwei Tage zu, so dass es geschickter war, den Startpunkt relativ nahe an Birkenau zu setzen.
Das hieß für mich heuer, Fahrrad und Gepäck schon im Urlaub dabei zu haben und auf der Rückfahrt ließ ich mich in Marburg-Cappel einfach absetzen. Nach einer erholsamen Nacht, ohne Anfahrtsstress mit dem Zug begann ich im Lahntal* meine Tour in Richtung Vogelsberg*, den ich allerdings nur streifen sollte. Als ich nach einem ausgiebigen Frühstück auf mein Bike stieg, sah es schon ein wenig duster aus, aber es nieselte nur und das Thermometer zeigte stolze 17 Grad an.
Es war also alles im Lot und meinem Ritt in die einsamen Lahnberge* und
den Vogelsberg stand nichts mehr im Wege.
Schon relativ früh ging es dann auch immer wieder bergauf- und bergab und mein erstes größeres Ziel war die Sportschulstadt Grünberg* im Landkreis Gießen nach 28,07 Km.
Jetzt rückten die Ausläufer des Vogelsberg immer näher, was sich natürlich auch auf die prozentualen Steigungsraten auswirkte. Bei KM 50 fuhr ich in den Wetteraukreis* ein und machte meine Mittagspause im schönen Städtchen
Nidda*. Ab dem Kurort Bad Salzhausen* verfolgten mich die ersten dunklen Gewitterwolken,
Am Barbarossa-Brunnen* fielen dann die ersten Tropfen und ich verharrte erstmal der Dinge, aber es schauerte nur kurz und danach riss endlich die Wolkendecke auf. Die Sonne begleitete mich dann, als ich in Nidderau-Ostheim* den Main-Kinzig-
Kreis* erreichte und auf die Zielgeraden einbog.
Mein Tagesziel hieß Bruchköbel-Roßdorf* und nach 94,66 km im Sattel kam ich
im Hotel Schwanen* an. Für diese Strecke hatte ich genau 05.26.02 Stunden
gebraucht und 1.031 Höhenmeter überwunden.
Am nächsten Morgen ging es dann von Bruchköbel nach Hanau* und dort über
den Main.
Die weitere Reise führte mich über Rodgau* und Rödermark* nach Dieburg*
(KM 48,74) und in ein, mir bekanntes Radlergebiet. Entlang der B 38 fuhr ich
dann durch den Naturpark Bergstraße und den Odenwaldkreis über
Reichelsheim und Fürth nach Birkenau. Den zweiten Tag schloss ich mit
101,64 km und 470 Höhenmeter ab und hatte dafür 06.18.40 Stunden gebraucht.
Wolfgang ohne Alex:
Gesamt-KM: 196,30
Höhenmeter: 1501
Fahrzeit: 11.44.42 Std.
Durchschnitt: 16,76 km
Bericht: Wolfgang Blümle
Ein SG 03'ler und ein TTG'ler on Tour in Deutschland
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